DaF-Text: Mein Haustier (Sprachniveau A2/B1)

Hund, Katze, Maus – fast jedes Kind wünscht sich ein Haustier. Für Simon, Zoe, Thilo, Jakob und Maxime ist dieser Wunsch wahr geworden. Sie erzählen, was sie gern mit ihren Tieren machen.

Simon, Foto: Andrea GehwolfSimon, 14 Jahre, Hund Fritz
Simon hat den Mischling Fritz vor fünf Jahren bekommen. Es hat ungefähr zwei Jahre gedauert, bis er seine Mutter davon überzeugt hatte. Simons Familie hat Fritz über das Internet gefunden. Eine Tierschutzorganisation hatte Fritz als Welpen mit seiner Mutter und zwei Geschwistern vor einem rumänischen Supermarkt entdeckt und nach Deutschland gebracht. „Fritz war sehr süß“, erinnert sich Simon. „Ich mochte seinen Charakter, auch dass er nicht gleich so zutraulich war.“ Fritz war damals zehn Wochen alt. Heute ist er immer noch ängstlich und ein bisschen misstrauisch. „Wenn jemand zu Besuch kommt, den er nicht kennt, dann bellt er gleich.“
Simon beschäftigt sich viel mit Fritz. Er mag es, dass Fritz immer da ist, gestreichelt werden will und spielen möchte. Simon geht oft mit ihm spazieren. Hin und wieder gehen auch Freunde mit. Wenn Simons Familie in Urlaub fährt, bleibt Fritz bei Freunden, die selbst einen Hund haben oder bei einer Tante. „Ich vermisse ihn dann schon und freue mich, wenn ich ihn wieder sehe“, sagt Simon.

Zoe, Foto: Andrea GehwolfZoe, 9 Jahre, Degus Ronja und Knöpfchen
Zoe besitzt seit sieben Monaten zwei Degu Weibchen. Das sind Nagetiere, die ursprünglich in Chile in Südamerika leben. Als sich Zoe ein Haustier gewünscht hat, hat sich ihre Mama im Internet informiert und dort auch etwas über Degus gelesen. Als sie in der Tierhandlung waren, wollten sie eigentlich Mäuse kaufen. Aber dann hat Zoe die Degus entdeckt und war sofort von ihrem lustigen Charakter begeistert. „Ronja ist wild, läuft ganz schnell im Laufrad und hat struppiges Fell. Knöpfchen ist ruhiger. Sie schläft auch auf dem Arm ein. Im Laufrad joggt sie eher“, sagt Zoe. Die beiden brauchen viel Unterhaltung und Zoe muss die Spielsachen im Käfig immer wieder umbauen, damit ihnen nicht langweilig wird. Der Käfig ist ganz aus Glas, weil die Degus alles anknabbern. Vor Kurzem hat Zoes Onkel ein neues Laufrad aus Holz gebaut, weil Knöpfchen und Ronja das alte fast komplett zerbissen hatten.
Am liebsten spielt Zoe mit ihren Degus Verstecken und Fangen. „Dann lasse ich sie im Zimmer herumlaufen und gebe ich ihnen ein Zeichen. Sie wissen gleich, dass sie sich verstecken sollen.“ Zoe sagt einmal „Piep“, und die Degus antworten mit einem Geräusch, damit Zoe sie leichter finden kann. Die Degus spielen auch gern mit Zoes Haaren und sie können gut klettern. Dabei hilft ihnen ihr besonders starker Schwanz.

Thilo, Foto: Andrea GehwolfThilo, 14 Jahre, Kater Dschin
Kater Dschin ist eine Rassekatze, eine Maine-Coon. Er hat langes Fell und ist größer als eine normale Hauskatze. Thilo mag Dschin so, wie er ist. Auch wenn er es nicht geschafft hat, ihm beizubringen, sich auf die Hinterpfoten zu stellen und nach einem Leckerli zu schnappen. „Er ist zwar nicht der Schlauste, aber ich finde es schön, dass er da ist.“ Überhaupt verhält sich Dschin nicht so, wie es für seine Rasse typisch wäre. Diese Katzen haben einen speziellen Charakter, sie schmeißen angeblich viele Sachen runter, sind anhänglich und spielen auch gern mit Wasser. „Aber Dschin macht nichts. Er ist ziemlich faul. Vor allem im Winter, dann will er auch kaum nach draußen.“ Thilo streichelt Dschin natürlich oft und spielt auch mit ihm. Aber Dschin ist keine Schmusekatze. Auf den Schoß kommt er gar nicht gern.
In Thilos Familie gab es fast immer Haustiere: zuerst Wüstenrennmäuse, dann Kaninchen, ein Meerschweinchen und Fische. „Die Katze ist mir am liebsten,“ sagt Thilo. Dschin war nicht nur Thilos Wunsch, sondern vor allem der von seiner Mutter. Sie ist es auch, die sich hauptsächlich um den Kater kümmert.

Jakob, 14 Jahre, Vogelspinne Emma

Jakob, Foto: Andrea GehwolfSpinne Emma, , Foto: Andrea Gehwolf
Jakob hat ein eher ungewöhnliches Haustier. Seine Mama wollte zuerst keine Spinne. Aber nachdem Jakob ihr ein Buch über Spinnen zum Lesen gegeben hat, willigte sie doch ein. Sonst hätte er sich eine Schlange gewünscht. „Alles andere ist mir zu langweilig“, sagt er. „Dass ich ein Haustier bekomme, war klar. Wir haben ja auch eine Katze, einen Hund und meine Schwester hat sogar ein Pferd.“ Besonders faszinierend findet er es, seiner Spinne Emma beim Fressen zu zusehen. Sie bekommt nur alle zwei Wochen lebendes Futter, zum Beispiel kleine Heuschrecken aus der Tierhandlung. Dann stürzt sie sich sofort darauf. Gebissen wurde Jakob noch nie, aber er nimmt Emma auch nur selten aus ihrem Terrarium, dem Glasbehälter, in dem sie wohnt. „Und wenn, dann wäre das nur wie ein Wespenstich“, sagt Jakob. „Aber ich lasse sie lieber in Ruhe und beobachte sie nur.“ Emma kann im Gegensatz zu den Männchen, die nur drei Jahre leben, 37 Jahre alt werden.

Maxime, Foto: Andrea GehwolfMaxime, 10 Jahre, Hasen Momo und Lilli (Auf dem Foto ist Momo auf Maximes Arm)
Maxime hat die beiden Hasen Momo und Lilli von seinem eigenen Geld gekauft. Sie waren noch ganz klein, als er sie bekommen hat. „Ich habe mir Hasen ausgesucht, weil sie so schön kuschelig sind“, sagt Maxime. Er spielt gern mit Lilli und Momo Fangen im Freigehege. „Lilli ist ein bisschen ängstlich und Momo ist schön brav“, findet Maxime. Lilli hat ihn auch schon einmal gebissen, aber das hat nur ein wenig gezwickt. Die Hasen fressen Karottenschalen, Gurken, Äpfel, Löwenzahn und Gras. „Wir haben so eine Art Stundenplan für das Füttern: Am Montagmorgen ist zum Beispiel mein Bruder dran und mittags ich. So wechseln wir uns ab. Ich teile die Hasen mit meinem Bruder.“ Alle zwei Wochen muss der Hasenstall ausgemistet werden. Maxime findet, dass das nicht so viel Arbeit macht. Nur eins stört ihn: Die Toilette stinkt.